Drei zufällig ausgewählte Gedichte aus dem Opus

Der Tag

Ein Tag bricht an. Er ist schon da.
Sein Anbeginn ist ein Fauxpas.
Soll ich ihn etwa ignorieren,
Und meinen Job spontan quittieren.

Ich mache diesen Tag, wie immer, langsam kalt
Mit widerwilliger und trotziger Gewalt.
Ich wart' darauf, dass er einfach aufhört
Und dass er insbesond're nachts mich nicht mehr stört.

Gehört der Tag zu mir? Gehöre ich zu ihm?
Dann ist die Lage noch prekärer, richtig richtig schlimm.
Ich möchte diese Bürde nicht alleine auf mich nehmen.
Ich werde irgendwas dagegen unternehmen.

Blumig

Die Finger tanzen ein Ballett.
Der Hals dreht eine Pirouette.
Die Zunge biegt sich wie ein Kaugummi.
Und alles wirkt um mich so fröhlich und so blumig…

Ich fühle mich befreit und kräftig
Und jeder Aufgabe mächtig.
Ich leide unter starken Drogen.
Es dauert noch einpaar Wochen…

Ein Lacher

(sehr frei nach Velimir Chlebnikov)

Ihr macht es lach, ich mache es viel lacher.
Du, Lächlein, und du auch, Lächling,
Ihr lächelt, lachet, lacht euch aus.
Und euer Lach treibt mich zum Lachsinn.

Ich muss jetzt lachen, weil
Verlacht in alle Lächigkeit!
Ihr kleine Lächelinge und auch große Lacheristen,
Ihr werdet ausgelächelt, wenn ich lache.

Hey, Lacher, lächle mal!
Hey, lächle mal, du, Lacher!
So lachhaft will ich lachen…
Das war zum Lachen und das war gelacht.

Ihr lächerliche Lächter,
Wie? Nichts zu lachen?
Hast nicht gut gelacht?
Hast gar nicht gut gelachert?

Ich werde lachen bis zum Erlachen…
Was gibt's zu lachen?
Ich lache, wenn ich lachen möchte,
Und ich möchte lachen, wenn ich lache.