Drei zufällig ausgewählte Gedichte aus dem Opus

Worum es geht

Es geht darum, ob du befreit und unverschämt frohlocken kannst.
Es geht darum, ob und worauf du dich setzt.
Es geht darum, durch wessen Brillen du die Welt anstarrst.
Es geht darum, wie du das Wort Verräter definierst.

Es geht darum, wie hoch du deine Vollbereitschaft wirklich treiben kannst.
Es geht darum, ob du jetzt auf der Stelle kämpfen kannst … oder erst in einem Augenblick.
Es geht darum, mit welcher Größe du zufrieden bist und welche du ertragen kannst.
Es geht darum, um was es dir geht, sonst um gar nichts.

Der Tag

Ein Tag bricht an. Er ist schon da.
Sein Anbeginn ist ein Fauxpas.
Soll ich ihn etwa ignorieren,
Und meinen Job spontan quittieren.

Ich mache diesen Tag, wie immer, langsam kalt
Mit widerwilliger und trotziger Gewalt.
Ich wart' darauf, dass er einfach aufhört
Und dass er insbesond're nachts mich nicht mehr stört.

Gehört der Tag zu mir? Gehöre ich zu ihm?
Dann ist die Lage noch prekärer, richtig richtig schlimm.
Ich möchte diese Bürde nicht alleine auf mich nehmen.
Ich werde irgendwas dagegen unternehmen.

Verreisen

Du sitzst in Zug und fährst dahin.
Du fühlst dich stark wie Alladin.
Du glaubst: Erreicht man ein Bestimmungsort:
Erfühlen sich die Wünsche dort.

Doch wenn's nicht klappt, so fährst du fort.
Vielleicht erreichst du einen anderen Ort…
Man zwingt dich eine Weile, weiterhin zu träumen,
Und immer wieder deinen Sitzplatz aufzuräumen.

Doch wenn das neue Ort dir doch nicht gefällt,
So suchst du deine Nische ferner in der Welt.
Du reist und hetzst,
Dann hast du Zweifel… Du bist verletzt.

Allmählich hasst du deine Welt,
Und wenn du nicht gleich einem Hund sein willst, der ständig bellt,
So schließt du dich im Zimmer ein
Und lässt das Reisen einfach sein.